Selbstdarstellung von Jugendlichen // floomedia
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Social Media – Eine Scheinwelt? Selbstdarstellung von Jugendlichen auf sozialen Plattformen 

Selbstinszenierung, Scheinwelt, Fake News und Influencer-Generation, dies sind Schlagwörter assoziiert mit Social Media. Faktum ist, der Großteil der Jugendlichen der heutigen Generation nutzt diverse Plattformen sozialer Medien täglich, sei es zur eigenen Selbstdarstellung und Identitätsbildung, als Kommunikationsmittel oder als Unterhaltungs- und Informationszweck. Social Media wird so mehr und mehr zu einem alltäglichen Instrument der Gen-Z-Generation. Wie dieses „Instrument“ allerdings die Jungen von heute im Negativen beeinflusst, zeigt sich anhand mehrerer Umfragen und Studien. 

Verzerrte Realität und Ideale 

Die Auswirkungen von Social Media auf Jugendliche sind oft komplex und lassen sich nicht pauschalisieren oder gar verallgemeinern. Wenngleich Social Media sich bestens zur Unterhaltung oder zur sozialen Interaktion eignet, fördert es zugleich negative Verhaltensweisen und eine Verzerrung von Realität.

Demgemäß tragen soziale Medien maßgeblich zur Verbreitung von Idealen, insbesondere Schönheits- und Lifeystyleidealen, bei, was wiederum zu Unzufriedenheit, Körpermodifikation, Essensstörungen und Minderwertigkeitskomplexen bei Jugendlichen führt. So geben in einer Schweizer Studie 58% der Teenager an, Probleme mit ihrem Körperbild, aufgrund der im Internet kursierenden Trends und Idealen, zu haben. Unrealistische Ideale, die sich von Jahr zu Jahr ändern und ein Mithalten unmöglich machen, so die Jungen von heute.

Aber es sind nicht nur Ideale, welche die Jungen in ihrer Selbstwahrnehmung beeinflussen, sondern auch der mentale Druck, der mit der Nutzung von sozialen Plattformen einhergeht. Diese ermöglichen es einem das eigene Leben idealisiert und inszeniert darzustellen – ein Phänomen das sich vor allem bei Influencer*innen zeigt.

Menschen neigen dazu sich ständig mit anderen zu vergleichen, auch wenn es teils nur unbewusst geschieht. Folglich vergleichen sie ihr Körperbild, ihren Freundeskreis, ihr gesamtes Leben, mit dem von Menschen online – oft haben sie so das Gefühl etwas zu verpassen (=fomo), sollte sie bei bestimmten Trends nicht mitmachen oder den momentan herrschenden Idealen nicht entsprechen. Der ständige Vergleich mit dem vermeintlich perfekten Leben anderer führt zu einem verringerten Selbstwertgefühl, was wiederum die psychische Gesundheit von Jugendlichen erheblich beeinflusst. 

Stichwort Cybermobbing 

Kreativer Selbstausdruck und unangemessenes Verhalten wie Cybermobbing – eine Gegenüberstellung, welche die Komplexität von Social Media passend darstellt. Bedrohung, Schikanierung, Belästigung – soziale Medien geben Kommentare dieser Art Raum und verbreiten sie gar noch.

Durch die Anonymität, die auf sozialen Plattformen herrscht, wird indirekt eine Distanz geschaffen, die zu Hemmungslosigkeit führt. Beginnend bei negativen Likes, über belustigende Bemerkungen, bis zu Hasskommentaren und öffentlicher Schikanierung – Soziale Medien werden zunehmend zu Plattformen des Online-Hasses. Die Permanenz von Inhalten im Internet verschlimmert diese Problematik noch. 

Wenngleich Jugendlichen durch Social Media die Möglichkeit gegeben wird verschiedene Identitätsmodelle auszuprobieren und so ein „digitales Ich“ zu schaffen, ist der Grad zwischen dadurch resultierender Bestätigung und Ablehnung sehr schmal. Dennoch benützt ein Großteil der Jungen Social Media, schließlich symbolisiert dieses für sie nicht nur Information und Unterhaltung, sondern auch soziale Interaktion, Kreativität und Selbstausdruck.

Um aber jetzt den negativen Auswirkungen von Social Media entgegenzuwirken und eine ausgewogene Nutzung zu fördern, gibt es etliche Maßnahmen, die ergriffen werden können. Das Erlangen von Medienkompetenz geht einher mit der Fähigkeit zur kritischen Bewertung von Inhalten und der Sensibilisierung für die Auswirkungen von Online-Aktivitäten.

So ist es wichtig diese zu fördern und eine offene zwischenmenschliche Kommunikation unter Freunden und Familienmitglieder aufrechtzuerhalten. Auch der bewusste Umgang mit Privatsphäre ist ein wichtiger Aspekt, dazu gehört beispielsweise das Festlegen von Einstellungen für Privatsphäre auf Plattformen sozialer Medien, das Vermeiden von übermäßigem Teilen persönlicher Informationen und das Bewusstsein für die daraus resultierenden möglichen Konsequenzen.

Durch diese Art von Transparenz und dem Verständnis für potenzielle Herausforderungen von Social Media können die negativen Auswirkungen minimiert und eine positive Online-Erfahrung gefördert werden. 

Geschrieben von Theresa Herding.

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Quellenverzeichnis – Selbstdarstellung von Jugendlichen auf Social Media