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Medienkompetenz auf Social Media

Sinkende Aufmerksamkeitsspanne als Folge der Digitalisierung

Die Digitalisierung hat die Gesellschaft zweifelslos immens beeinflusst, zum Großteil im Positiven. Sie ermöglicht weltweite Vernetzung und allgegenwärtigen Austausch von Informationen. Genau hier kann es jedoch zu einem Überfluss an Eindrücken kommen, was besonders junge Menschen, deren mentale Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist, stark prägt.

Einfluss von Social Media auf die Aufmerksamkeitsspanne

Ein Faktor ist hier die Aufmerksamkeitsspanne, also wie lange eine Person es schafft, Inhalten tatsächlich aktiv zu folgen und diese zu verarbeiten. Bekanntlich haben Kinder hiermit generell stärkere Schwierigkeiten als Erwachsene, diese Problematik wird durch die Nutzung sozialer Medien jedoch enorm gefördert.

Hier sind Inhalte nämlich andauernd erhältlich und spezifisch auf die Zielperson zugeschnitten, was das Unterbrechen oder Limitieren der Nutzung außerordentlich erschwert. Da es aber ein so enormes Angebot an Inhalten gibt, gilt es von Seiten der Plattformen bzw. der Personen, die ihre Informationen verbreiten möchten, diese so ansprechend wie möglich zu gestalten.

Ein Resultat dieser Anpassung ist die ständige Komprimierung von Inhalten in kurze, separate Segmente um den Konsument*innen möglichst wenig Zeit abzuverlangen. Social Media Nutzer*innen werden also ständig mit einer Vielzahl an verschiedensten Informationen überschwemmt, welche alle in immer kürzer werdenden Segmenten um ihre Aufmerksamkeit ringen.

Durch diesen Prozess gewöhnen sich Nutzer*innen daran ihre Aufmerksamkeit immer nur kurz verschiedenen Dingen zu schenken, und sollten diese zu lange dauern, weiter zum nächsten zu gehen, denn es gibt ja immer einen nächsten, interessanteren Inhalt in den Sozialen Medien.

Marketinganpassung von Unternehmen und Social Media Plattformen 

Doch wie gehen Unternehmen mit diesem Phänomen um? Die Antwort ist einfach, sie passen sich an. Digitale Marketingstrategien zu entwickeln ist eine Priorität für die meisten Unternehmen, und besonders auf das Problem der geringer werdenden Aufmerksamkeitsspanne bei Konsument*innen einzugehen ist hier natürlich ein Fokuspunkt.

Eine Ausprägung dieser Bemühungen ist unteranderem, dass Produkte und Unternehmen selbst, oft auch wenn es nicht strikt nötig wäre, sich in Videos präsentieren, da diese effektiver darin sind das Interesse von Nutzer*innen zu halten. Die Video-basierte App TikTok ist ja ebenfalls eng mit dieser Thematik verbunden.

Der Plattform wird nämlich vorgeworfen, durch das Prinzip der möglichst kurz gehaltenen Videos, besonders die Konzentrationsspanne ihrer Nutzer*innen negativ zu beeinflussen. Dies ist besonders ernst zu nehmen da, die App hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen genutzt wird.

Was kann man tun? 

Als betroffene Person selbst, kann man einige Schritte in Angriff nehmen, um das Phänomen einzuschränken. Hauptsächlich geht es hier darum die eigene Social Media Nutzung anzupassen, beispielsweise kann man sich hier bemühen die Bildschirmzeit einzuschränken.

Apps, wie z.B. TikTok bieten hier auch Hilfestellungen an, wo man sich etwa einstellen kann nach 45 min Nutzung erinnert zu werden eine Pause einzulegen. Weiters hilft es natürlich sich möglichst mit Inhalten zu beschäftigen die mehr als 1 – 2 Minuten der eigenen Zeit in Anspruch nehmen. 

Eltern wird empfohlen, sollten ihre Kinder betroffen sein, mit diesen einen offenen, empathischen Umgang zu pflegen, anstatt zu versuchen sie komplett von Sozialen Medien fernzuhalten, da dies oft kontraproduktiv wirkt.

Mangelnde Medienkompetenz von Baby Boomers 

Die Nutzung digitaler Medien variiert stark in verschiedenen Gesellschafts- sowie Altersgruppen. Generationen wie Baby Boomer und Generation Z, nutzen vielleicht beide Instagram, aber auf komplett verschiedene Weise. Hierfür sorgen unteranderem auch die hochentwickelten Algorithmen der Social Media Plattformen, welche sichergehen, dass digitale Inhalte auch ja die richtige Zielgruppe erreichen.

Soziale Netzwerke erfolgreich zu navigieren, ist heutzutage eine an Wichtigkeit zunehmende Fähigkeit, und variiert ebenfalls zwischen den Altersgruppen. Eine solche Medienkompetenz besitzen tendenzielle eher die jüngeren Generationen, etwas Millennials, Generation Z bder Generation Alpha. Diese sind nämlich bereits mit dem Internet aufgewachsen und somit weitgehend mit digitalen Vorgängen vertraut.

Medienkompetenz schließt auch das Erkennen von Fake News ein. Hierzu führten die Princeton und New York University eine Studie durch und erkannten, dass junge Menschen wesentlich weniger anfällig dafür sind auf Fake News reinzufallen und diese weiter zu verbreiten. Die Generation der Baby Boomer schneidet hier schlecht ab, besonders auf Facebook werden diese immer wieder Opfer digitaler Falschnachrichten. Als vermuteter Grund gilt auch hier die Unerfahrenheit der älteren Testpersonen in den sozialen Netzwerken. 

Geschrieben von Stella Riewe.

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Quellenverzeichnis – Medienkompetenz auf Social Media