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Ist die Matura immer noch ein Muss?

Die Wiener SPÖ schlug Ende November des Jahres 2023 einige Änderungen innerhalb des  österreichischen Schulsystems vor. Hierbei wurde die Abschaffung der Matura, ein  Schulsystem ohne Noten und die Einführung von Gesamtschulen genannt. Das Thema der allgemeinen Reifeprüfung und die damit in Verbindung gebrachte Abschaffung sind seit diesem Zeitpunkt ein  omnipräsentes Thema in der österreichischen Politik.

Was sagen die Parteien? 

Die ÖVP sowie die FPÖ machen klar, das sie diese Vorschläge für die Zukunft nicht  unterstützen. Martin Polaschek, Bildungsminister und Mitglied der ÖVP, beschreibt die Matura  als unglaublich wichtigen Meilenstein und Wegweiser für Schülerinnen und Schüler. Maximilian Krauss, Bildungssprecher der FPÖ Wien, fürchtet eine „Schule ohne Leistung. Für  ihn ist ein mögliches Resultat der Abschaffung eine „unmündige und bildungsferne“ Gesellschaft. 

Auch die NEOS äußern sich zum Thema der Matura Abschaffung. Die Debatte wird hier als  „bildungspolitische Themenverfehlung“ bezeichnet. Österreich müsse eine neue  Bildungsstrategie entwickeln, in der der Fokus auf der Entlastung der Lehrkräfte und dem  Schaffen von Vertrauen innerhalb des Schulsystems liegt.

Pro und Kontra

Für eine Abschaffung der Allgemeinen Reifeprüfung in Österreich spricht, dass der Prozess lange überholt ist und  nicht mehr der Zeit entspricht. Der durch die Matura ausgelöste Stress im letzten Schuljahr  wird oft kritisiert. Die Lehrkräfte haben sehr beschränkt Vorbereitungszeit und die  Schülerinnen und Schülern verfallen in eine Art „Bulimie-lernen“. Dazu kommt der extreme  Druck, an einem einzelnen Tag alles Gelernte wiederzugeben.  

Dieser ganze Prozess ist für viele Schülerinnen und Schüler belastend. Die wichtige und  ausschlaggebende Note, welche sie am Ende des Tages bekommen, ist alles andere als  repräsentativ für ihre gesamte Schullaufbahn. Das hart erarbeitete Zeugnis ist für viele auch  nicht von großer Bedeutung, da sie für viele Studiengänge bereits Aufnahmetests benötigen. 

Die Nervosität und Aufregung vor der Allgemeinen Reifeprüfung können aber auch als Teil des Lebens gesehen  werden, den jede Schülerin und jeder Schüler erleben sollen. Außerdem wird ihnen so vor  Augen gebracht, dass sie Verantwortung übernehmen müssen. Nicht nur während der Maturazeit, sondern auch im späteren Leben. Es wird auch argumentiert, dass die Allgemeine Reifeprüfung eine Art Übergangsritual darstellt, welches den Jugendlichen nicht genommen werden soll.

Geschrieben von Anna Trimmel.

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Quellenverzeichnis – Allgemeine Reifeprüfung immer noch ein Muss?