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Journalist:innen und Rechtsextremismus – Wie bewahrt man Neutralität?

Der richtige Umgang Oft wird die Arbeit von Journalistinnen, die sich mit Rechtsextremen Themen in Österreich beschäftigen als mühsam und schwierig wahrgenommen. Viele trauen sich nicht das Thema überhaupt zu bearbeiten, da sie unsicher sind, wie man am besten damit umgeht. Das muss sich in Zukunft ändern, meint auch Andrea Röpke. Sie ist Politologin und mehrfach ausgezeichnete freie Journalistin und schriebt schon seit längerer Zeit Artikel über Rechtsextremismus. Ihrer Meinung nach muss mehr in den investigativen Journalismus investiert werden, um rechten Terror und rechte Gewalt aufzudecken. Sie beobachtet auch, dass viele Medien in der Vergangenheit davor zurückgeschreckt sind, über die rechte Szene zu berichten.

Ist die Angst gerechtfertigt?

Es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass Journalistinnen und Pressefotografinnen bei ihrer Arbeit von Mitgliedern der rechten Szene von ihrer Arbeit abgehalten oder attackiert wurden. Beleidigungen und Schlimmeres mussten viele Medienvertreterinnen vor allem während Corona Demos über sich ergehen lassen. Es geht so weit, dass man mittlerweile damit rechnen muss, auf Versammlungen attackiert zu werden. Die Aggressionen der Rechtsextremen nehmen hier ein neues Maß an.

Es kann auch vorkommen, dass dieser Hass gegen die Medien auch von rechten Parteien unterschwellig unterstützt wird. Es werden Journalistinnen zu Zielscheiben gemacht und ihre Arbeit als Lügenverbreitung eingeordnet.

Eine professionelle Reaktion von Journalistlnnen

Es kommt hier die Frage auf wie professionelle Interaktionen zwischen Medienvertreterinnen und Rechtsextremen funktionieren. Viele unterstützende Personen der rechten Szene erkennt die Wichtigkeit der Medien und wollen mit Journalistinnen in Kontakt treten, um sich medial zu präsentieren und so Aufmerksamkeit zu erregen. Einige von Ihnen lehnen dieses Auftreten in den Medien aber auch strikt ab. Sie sprechen von „Lügenpresse“ und greifen auf alternative Medien zurück.

Die Herausforderung für Journalistinnen ist hier nun eine objektive Berichterstattung zu leisten, ohne ein Sprachrohr für rechte Ansichten zu werden. Es gelingt Rechtsextremen dennoch immer wieder, mit Hilfe der Medien Aufmerksamkeit auch sich zu lenken. Das zeigt auch das, vor allem die falsche, Berichterstattung von Journalistinnen über Rechtsextremismus erhebliche Konsequenzen mit sich bringen kann. Ziel sollte es sein die rechte Szene in keinem Fall weiter, wenn auch unbewusst, zu unterstützen.

Geschrieben von Anna Trimmel.

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Quellenverzeichnis – Journalist:innen und Rechtsextremismus