Die ÖH Wahl 2021 findet zwischen dem 18. und 20. Mai statt. Aber was kann ich wählen? Grundsätzlich treten dutzende Studierendenvertretungen österreichweit an den jeweiligen Hochschulen an. Wir schauen in diesem Artikel auf die acht ÖH-Fraktionen, die österreichweit für Mandate in der Bundesvertretung kämpfen. Dabei gehen wir auf die Geschichte sowie den jeweiligen Standpunkt der ÖH-Fraktionen ein.
Welche ÖH-Fraktionen treten bei der ÖH Wahl 2021 an?
Bundesweit treten bei der ÖH Wahl 2021 die ÖH-Fraktionen AG, VSStÖ, GRAS, JUNOS, FLÖ, KSV LiLi, KSV KJÖ und RFS an. Die Studierenden entscheiden dabei, wie viele Mandate die jeweiligen Studierendenvertretungen in der Bundesvertretung bekommen.
Bundesweit treten bei den ÖH-Wahlen 2021 acht ÖH-Fraktionen an:
Studierende können diesen acht ÖH-Fraktionen ihre Stimme geben, damit diese Mandate in der ÖH-Bundesvertretung erlangen. Auch können Stimmen für die Hochschulen- und Studienvertretung abgegeben werden.
Die Hochschulenvertretung kümmert sich dabei um größere Angelegenheiten in den jeweiligen Hochschulen (z.B. Probleme bezüglich Prüfungen). Die Studienvertretung beschäftigt sich andererseits mehr mit den einzelnen Problemen der Studierenden (z.B. Studienplan erklären, beim Anmelden helfen, etc.).
Bei den Wahlen für die Hochschulen- sowie Studienvertretung treten auch weitere andere Studienvertretungen an. Es ist oft der Fall, dass es bestimmte Hochschulen- oder Studienvertretungen nur an einer Hochschule gibt. Bundesweit können hingegen nur die oben genannten acht ÖH-Fraktionen gewählt werden.
Was ist die Aktionsgemeinschaft (AG)?
Die AktionsGemeinschaft (AG) war in den letzten Jahren die stärkste Fraktion bei den ÖH-Wahlen. Sie bezeichnen sich selbst als unabhängige Hochschüler*innenschaft, stehen jedoch traditionell der ÖVP nahe.
Die AktionsGemeinschaft wurde Anfang der 1980er-Jahre gegründet, als sich die Österreichische Studentenunion (ÖSU), das Studentenforum und das Forum Innsbruck zusammengeschlossen haben.
Die AktionsGemeinschaft betitelt sich selber als unabhängige Fraktion, wird aber von vielen der ÖVP nahegestellt. Unter anderem ist dies der Fall, weil die vorangegangene Hochschüler*innenschaft Österreichische Studentenunion schon der ÖVP nahe stand und die ÖVP die AG in den 90er-Jahren teilweise finanziell unterstützte.
Auch wenn die AktionsGemeinschaft in den letzten Jahren meistens die stimmenstärkste Fraktion war, war sie einen Großteil dieser Zeit nur in der Opposition vertreten.
Die AktionsGemeinschaft fasst ihre Werte selbst auf ihrer Website in acht Punkten zusammen:
Die AktionsGemeinschaft fällt unter den Studierenden meist durch die Verteilung von „Goodies“ auf, vor allem vor den ÖH-Wahlen.
Bei der ÖH Wahl 2021 tritt Sabine Hanger als Spitzenkandidatin für die AktionsGemeinschaft an.
Wenn du noch mehr über die AktionsGemeinschaft erfahren willst, dann kannst du auf ihrer Website aktionsgemeinschaft.at vorbeischauen.
Was ist der Verband sozialistischer Student*innen in Österreich (VSStÖ)?
Der Verband der sozialistischen Student*innen in Österreich (VSStÖ) ist eine Hochschüler*innenschaft, die der SPÖ angehört. Sie setzt sich vor allem für die Interessensvertretung der Studierenden ein.
Die Vorgängerin des VSStÖ wurde schon 1893 in Wien gegründet. nämlich die Freie Vereinigung Sozialistischer Studenten. Während der Zeit des Nationalsozialismus in Österreich wurde der Verband verboten, wurde aber 1945 neu gegründet und beteiligte sich an der Gründung der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH). Der VSStÖ ist zudem Bestandteil der Parteistruktur der SPÖ.
Auf ihrer Website fasst der VSStÖ seine Grundwerte mit den Worten
Der VSStÖ engagiert sich vor allem für die Interessensvertretung der Studierenden sowie für echte Gleichheit und setzt sich daher gegen jegliche Form der Privilegien- und Elitengesellschaft ein.
Auch fordern sie die Abschaffung der derzeitigen Studiengebühren und eine bessere Studienförderung, um Studierenden eine bessere soziale Absicherung bieten zu können.
Bei der ÖH Wahl 2021 tritt Sara Velić als Spitzenkandidatin für den VSStÖ an.
Wenn du noch mehr über den VSStÖ erfahren willst, dann kannst du auf deren Website vsstoe.at vorbeischauen.
Was sind die Grüne & Alternative Student*innen (GRAS)?
Grüne & Alternative Student*innen (GRAS) ist eine aus der Partei „Die Grünen – Die Grüne Alternative“ entstandene Studierendenvereinigung in Österreich. Sie sind Teil der grün-alternativen Bewegung.
Die GRAS Studierendenvertretung ging in den 90er-Jahren aus der Partei „Die Grünen“ hervor und trat 1993 das erste Mal bei den ÖH-Wahlen als bundesweite ÖH-Fraktion an. GRAS versteht sich als Teil der grün-alternativen Bewegung.
Die Vertretung sieht ihr Verhältnis zur Partei “Die Grünen – Die Grüne Alternative” als freundschaftlich-kritisch. GRAS ist zudem strukturell nicht der Partei „Die Grünen“ untergeordnet, wurde aber zeitweilig von der Partei finanziell unterstützt.
Laut der Satzung von GRAS lassen sich ihre Grundwerte mit den Worten
„Unsere Vision ist eine klimagerechte Hochschule und Gesellschaft und eine gendergerechte Welt ohne Rassismus und Diskriminierung, in der alle Menschen gleichberechtigt leben können.“ – offizielle Website von GRAS.
Bei der ÖH Wahl 2021 tritt Keya Baier als Spitzenkandidatin für GRAS an.
Wenn du noch mehr über GRAS erfahren willst, dann kannst du auf ihrer Website gras.at vorbeischauen.
Was sind die Junge Liberale Studierende (JUNOS)?
Die Junge Liberale Studierende (JUNOS) ist ein Jugendverband der Partei „NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum“. Vor der Einbindung in die Partei der NEOS war die Vertretung unter dem Namen JuLis (Junge Liberale Österreich) und wiederum davor als LSF (Liberales StudentInnenforum) tätig.
Ursprünglich wurden die Jungen Liberalen unter dem Namen Liberales StudentInnenforum (LSF) 1993 gegründet. 2009 wurde die Vertretung erneuert und bekam den Namen JuLis (Junge Liberale Österreich). 2012 beteiligte sich JuLis schließlich an der Gründung der Partei NEOS. die JuLis bestand aber als eigene getrennte Organisation weiter. 2014 kam es dann zur Einbindung in die Partei NEOS und in die Umbenennung von JuLis zu JUNOS (Junge liberale NEOS).
Das Grundsatzprogramm der JUNOS setzt sich aus den Bereichen
Die ÖH-Fraktion der JUNOS setzt sich in ihrem Programm unter anderem für die Ausweitung der psychologischen Studierendenberatung sowie die Ausweitung der Stipendiensysteme ein. Für die Zukunft fordern sie auch, dass sich Studierende frei zwischen der Online- und Präsenzlehre entscheiden können.
Bei der ÖH Wahl 2021 tritt Sophie Wotschke als Spitzenkandidatin für die JUNOS an.
Wenn du noch mehr über JUNOS erfahren willst, dann kannst du auf ihrer Website freiheit.junos.at vorbeischauen.
Was ist die Unabhängige Fachschaftsliste Österreichs (FLÖ)?
Die Unabhängige Fachschaftsliste Österreichs (FLÖ) ist ein Zusammenschluss von parteiunabhängigen Fraktionen von Studierenden an mehreren Hochschulen in Österreich, die gemeinsam bei den ÖH-Wahlen antreten. Die erste Unabhängige Fachschaftsliste wurde in den 70er-Jahren an der TU Wien gegründet, um eine Alternative zur ÖSU (Vorgänger der heutigen AG) zu bieten.
Die ursprüngliche Unabhängige Fachschaftsliste wurde in den 70er-Jahren an der TU Wien gegründet. Die Studierenden waren unzufrieden mit der damaligen Vertretung der Österreichischen Studenten Union (ÖSU), die Vorgängerin der heutigen Aktionsgemeinschaft (AG), und gründeten daraufhin eine eigene Fachschaftsliste. Sei 1987 stellt FLÖ an allen fünf Fakultäten der TU Wien die Vorsitzende im Hauptausschuss.
Während der 80er-Jahre wurden daraufhin österreichweit an den Universitäten immer mehr Unabhängige Fachschaftlisten gegründet.
FLÖ hat insgesamt 15 Grundsätze. In diesen sprechen sie sich für
FLÖ setzt sich dafür ein, dass unter anderem die digitalen Kompetenzen der Lehrenden verbessert werden sollen sowie, dass die technische Infrastruktur an Hochschulen aufgestockt werden soll. Auch sind sie für die Abschaffung der Studienbeiträge und für eine faire Entlohnung bei Praktika. Zudem fordern sie die Einführung von unabhängigen Antidiskriminierungsstellen an Hochschulen.
Bei der ÖH Wahl 2021 tritt Gabriele Urban als Spitzenkandidatin für die FLÖ an.
Wenn du noch mehr über FLÖ erfahren willst, dann kannst du auf ihrer Website fachschaftslisten.at vorbeischauen.
Was ist der Kommunistischer StudentInnenverband -Kommunistische Jugend Österreich (KSV-KJÖ)?
Der Kommunistischer StudentInnenverband – Kommunistische Jugend Österreich (KSV-KJÖ) ist eine kommunistische Studentenorganisation, die bei den ÖH-Wahlen österreichweit an Hochschulen kandidiert.
2006 spaltete sich die KSV in die KSV-KJÖ und die KSV-LiLi auf. Die KSV-KJÖ steht dabei der KPÖ Steiermark näher, die einen traditionelleren Kurs der KPÖ befürwortet.
Dabei stellt die KSV-KJÖ gewisse Grundforderungen, welche lauten
Bei der ÖH Wahl 2021 tritt Elena Ellmeier als Spitzenkandidatin für die KSV-KJÖ an.
Wenn du noch mehr über KSV-KJÖ erfahren willst, dann kannst du auf ihrer Website ksv-kjoe.at vorbeischauen.
Was ist der Kommunistischer StudentInnenverband – Linke Liste (KSV-LiLi)?
Der Kommunistische StudentInnenverband – Linke Liste (KSV-Liste) spaltete sich 2006 von der KSV ab und tritt seitdem als eigenständige Fraktion bei den ÖH-Wahlen an.
Wegen statutarischen Uneinigkeiten spaltete sich die KSV 2006 in die KSV-LiLi und die KSV-KJÖ. Die ÖH-Fraktion der KSV-LiLi besteht dabei zum Großteil aus Mitgliedern aus Wien. Die KSV-LiLi steht dabei der Linie des KPÖ-Bundesvorstands näher.
KSV-LiLi liefert auf ihrer Website drei Schwerpunkte, welche sie als Studierendenvertretung definieren:
Bei der ÖH Wahl 2021 tritt Jessica Gasior als Spitzenkandidatin für die KSV-LiLi an.
Wenn du noch mehr über KSV-LiLi erfahren willst, dann kannst du auf ihrer Website votacomunista.at vorbeischauen.
Was ist der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS)?
Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) ist eine Studentenorganisation, die sowohl der FPÖ also auch der Burschenschaft nahe steht. Der RFS steht vor allem für eine serviceorientierte ÖH, welche sich nicht auf tagespolitische oder gesellschaftliche Themen konzentriert.
Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) ist 1952 gegründet worden und war damals eine Vorfeldorganisation des Verbands der Unabhängigen, dem Vorgänger der heutigen FPÖ.
1995 fusionierte sich die FSI (Freiheitliche Studenten Initiative) mit der RFS. Die FSI wurde 1889 ursprünglich als Alternative zum RFS gegründet.
Das Programm des RFS umfasst unter anderem die Punkte
Die ÖH-Fraktion des RFS fordert vor allem, dass universitätsfremde Themen keinen Platz in der ÖH haben sollen und dass diese nur noch eine Beratungsstelle für Studierende darstellen soll. Gesellschaftliche Themen, welche alle anderen Fraktionen ansprechen, sollen die ÖH nicht beschäftigen laut dem RFS.
Bei der ÖH Wahl 2021 tritt Matthias Kornek als Spitzenkandidat für den RFS an.
Wenn du noch mehr über den RFS erfahren willst, dann kannst du auf deren Website rfs.at vorbeischauen.