floo.KeyFacts zu Doomscrolling
Klima, Corona und jetzt auch noch der Krieg in der Ukraine. Die schlechten Nachrichten zu Krisen und Konflikten reißen einfach nicht ab. Sie füllen unsere Social Media Feeds tagtäglich mit mehr und mehr kollektiver Negativität. Das kann unsere Stimmung trüben, Schlafprobleme verursachen und negative Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit haben.
Was ist Doomscrolling?
Unter „Doomscrolling“ versteht man das wiederholte und exzessive Checken von News und Social Media Feeds auf schlechte Nachrichten. Es wird versucht, immer mehr Neuigkeiten zu schlechten Nachrichten zu finden – mit dem Resultat, dass man immer weiter in den Strudel der negativen Meldungen gerät.
Wir haben uns vielleicht alle schon mal dabei erwischt, stundenlang am Handy zu hängen und die ganze Zeit die Nachrichten zu checken und die Kommentare darunter durchzulesen. Gerade in Krisenzeiten wie in der Corona-Pandemie oder jetzt beim Krieg in der Ukraine, häuft sich dieses Phänomen immer mehr. Dadurch, dass sich bei globalen Krisen sehr viele Menschen gleichzeitig informieren und austauschen, reißt die negative Informationsflut auch nie ab und ermöglicht es uns, immer weiter zu „doomscrollen“.
Was passiert beim Doomscrolling?
Unser Gehirn schüttet bei schlechten Nachrichten als Schutzmechanismus Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus, um uns im Falle von Gefahrensituationen besser funktionieren zu lassen. Auch wenn keine akute Gefahr vom Lesen von Social Media Posts ausgeht, passiert beim Doomscrolling genau das.
Zusätzlich zur schädlichen Wirkung von „Doomscrolling“, ist es auch noch etwas, von dem wir nicht genug bekommen können. In Situationen, in denen wir uns machtlos fühlen, versuchen wir dadurch, Kontrolle durch Informationen zurückzubekommen.
Wie wirkt sich Doomscrolling auf uns aus?
Wenn nun aber über eine lange Zeit zu viele Stresshormone ausgeschüttet werden, wirkt sich das negativ auf unseren Körper und unsere Psyche aus. Alle „Doomscroller“ bekommen üblicherweise diese Auswirkungen zu spüren – zusätzlich sind Menschen, die an Angststörungen, Panikattacken und/oder Depressionen leiden nochmals besonders davon betroffen.
Die Probleme, die Doomscrolling verursacht, sind vielseitig und nicht nur psychischer Natur. Einige davon sind:
Was kann ich gegen „Doomscrolling“ tun?
Wichtig ist, sich nicht diesem Gefühl der Machtlosigkeit zu ergeben und auf sich selbst zu achten.
Zuviel Zeit auf Social Media kann den Effekt von „Doomscrolling“ noch weiter verstärken. Weil es schwer ist, Social Media ganz zu ignorieren, kann es helfen, sich ein Zeitlimit der Nutzung zu setzen.
Ausüben von Hobbies, mit Freund*innen sprechen oder einfach ein lustiges Video anschauen kann schon dabei helfen, uns etwas von aktuellen Problemen in der Welt abzulenken und unser Gemüt zu verbessern.
Den Fokus auf Arbeit, Workout oder lernen zu legen hilft nicht nur, uns selbst zu verbessern, sondern auch unseren mentalen Fokus auf etwas anderes als Negativität zu legen.
Anstatt stundenlang zu „Doomscrollen“, kann es helfen, auch wenn es vielleicht Überwindung kostet, sich zu engagieren und anderen zu helfen.
Für die Ukraine gibt es zahlreiche Hilfsaktionen, an denen man sich in ganz Österreich beteiligen kann.
Folgend verlinken wir dir noch einen spannenden Artikel über Eurozentrismus. Unsere Weltansicht wird durch die Nachrichten und Themen, mit denen wir konfrontiert werden stark beeinflusst. Wir haben uns angeschaut, was es damit auf sich hat.