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 Klima-Kleber – gegen den sozialen Zusammenhalt? 

„Klima-Kleber“ gehören in Österreich und Deutschland zur Aktivist*innengruppe „die Letzte Generation“. „Klima-Kleber“ ist lediglich eine Bezeichnung, die ihnen die Bevölkerung gegeben hat. Sie haben große mediale und gesellschaftliche Aufmerksamkeit kreiert durch ihre Protestaktionen zu Gunsten des Klimaschutzes. 

Definition

Der Name „Klima-Kleber“ entstand speziell aus ihren Protestaktionen, in denen sie sich in einer Art verschärften Sitzblockade an öffentlichen Orten anklebten, oft um den Verkehr einzuschränken und somit Aufmerksamkeit für den Klimawandel zu erregen. Die Orte, an denen die Proteste stattfinden variieren stark. Es geht von Autobahnen, über Flughäfen bis zu Staatsgebäuden. Die Protestaktionen enden für gewöhnlich damit, dass der Kleber, mit dem sich die Aktivist*innen am Boden befestigt haben von Polizist*innen abgelöst wird und sie von diesen von den Orten entfernt werden.

Kritik 

Diese Aktionen der Letzten Generation wirken äußerst polarisierend auf die Gesellschaft. Ein Großteil der Österreicher*innen stehen ihnen kritisch gegenüber, Grund hierfür sind unteranderem der negative Einfluss, den die Proteste durch ihre Einschränkung des Verkehrs auf ihren eigenen Alltag haben. 

Ein häufig aufgegriffener Vorwurf gegen die „Klima-Kleber“, welcher auch zu einer Emotionalisierung der Debatte führt, ist die mutmaßliche Behinderung von Einsatzkräften wie Rettung, Polizei oder Feuerwehr. Es erscheinen regelmäßig Schlagzeilen über die angeblichen Opfer dieses allzu radikalen Aktivismus. Hiergegen spricht sich Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes Gerry Foitik auf Twitter aus. Er schreibt 

Werte Politiker:innen, instrumentalisieren Sie uns & medizinische Notfälle bitte nicht weiter für die Kriminalisierung jener, die für einen starken Klimaschutz einstehen… 

In den Kommentaren führt er weiter aus: 

Wir werden oft von Staus oder rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer:innen gebremst, das sind wir gewohnt und verlangen deshalb auch nicht gleich Gefängnisstrafen für die Verursacher*innen; nicht einmal im Affekt 

Ein Denkanstoß zu dieser Thematik, welchen Gerry Foitik auch schon anschneidet, ist die Tatsache, dass Rettungskräfte oft durch Staus und ähnliches aufgehalten werden, diese aber als „unvermeidlich“ abgetan werden. Als „vermeidlich“ gelten allerdings die Protest Aktionen für das Klima, welche sich selbstverständlich auch für weniger Autos und mehr Nutzung des öffentlichen Verkehrs einsetzten, wodurch Staus natürlich auch weniger zu Stande kommen würden. 

„Klima-Kleber“ als politisches Thema 

Einige Medien, insbesondere die Boulevardpresse, nutzt dieses aufmerksamkeitsstarke Thema, um Engagement zu kreieren. In dem Kontext der Zielgruppen hat das Umfrageinstitut UniqueResearch auch eine Onlinebefragung über die Meinungen zu Haftstrafen für Klimakleber durchgeführt und die Teilnehmer*innen darin unterschieden welche Partei sie wählen. 

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Erkenntlich wird hier, dass je konservativer eine Partei ist, desto positiver stehen ihre Wähler*innen Haftstrafen für „Klima-Kleber“ im Falle der Behinderung eines Einsatzfahrzeuges gegenüber. Nennbar sind hier die FPÖ und die ÖVP. Für Überraschung sorgen die NEOS welche sich eigentlich gerne auch als moderner darstellen, deren Wähler*innen diesem Thema jedoch ähnlich wie die ÖVP gegenüberstehen. Am wenigsten Zustimmung erhält die Umfrage unter Wähler*innen der Grünen. 

Klar fest zustellen ist, dass die Thematik „Klima-Kleber“ einigen Parteien entgegenkommt, da es ihnen eine Möglichkeit verschafft sich bei ihren Wähler*innen zu profilieren. 

Geschrieben von Riewe Stella.

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Quellenverzeichnis – Klima-Kleber – gegen den sozialen Zusammenhalt?