Fleisch ist für viele immer noch ein täglicher Bestandteil des Esstisches. Doch vor allem in den letzten Jahren passiert ein Wandel in Österreich, Fleischkonsum wird dabei immer kritischer hinterfragt. Fraglichen Bio-Siegel und Bio-Nachweise, Massentierhaltung und schwankende Qualität. Fleischkonsum hat nicht nur direkte Auswirkungen auf unsere Ernährung, sondern auch auf Wirtschaft und sogar den Klimawandel.
Qualitätssicherung für Fleisch in Österreich
Der Fleischkonsum beeinflusst uns alle bei unserem täglichen Einkauf im Supermarkt. Die Frage welches Fleisch wir kaufen und hinter welchem Produkt wirkliche Qualität steht. Ob man den Siegeln und selbst ernannte Marken und Nachweise sind schnell auf den Verpackungen zu erkennen. Aber inwiefern steckt dahinter wirkliche Qualität für das Fleisch und das Leben, Haltung und Ernährung der Tiere?
Das wohl bekannteste Fleisch Siegel in Österreich ist wohl das AMA-Gütesiegel. Ob dieses Siegel immer noch für Qualität und Nachhaltigkeit, steht oder ob die Wirtschaft und Kosten der Tierhaltung wichtiger sind und dadurch die Qualität leidet, wird oft in letzter Zeit angezweifelt. Ob dieses Siegel noch für Qualität steht?
Kann man sich entsprechend auf die Siegel und Bio-Nachweise von Eigenmarken von Discounter Ketten verlassen? Die Nachweise für die Qualität sind oft nicht ersichtbar und die Siegel erscheinen, als Aushängeschild für sogenannte Qualität.
Weniger Fleischkonsum – Vegan sein für die Erde?
Massentierhaltung verursacht 14,5% aller Treibhausgase. Das ist mehr als die Gesamtheit des Straßenverkehrs, inklusive aller Schiffe zusammen. Doch wie kommt es dazu? Grundsätzlich kann man sagen, dass die Produktion tierischer Produkte um einiges energieaufwändiger ist, als beispielsweise Gemüse. So benötigt ein Kilo Rindfleisch in der Produktion etwa 15.000 Liter Wasser. Doch auch bei der Haltung selbst entsteht bei Rindern ein extrem hoher Methan-Ausstoß. Des Weiteren greift die Fläche die für Massentierhaltung, sowie Futtermittelanbau benötigt wird in das natürliche Ökosystem ein, was wiederum zu vermehrten Treibhausgasen führt.
Der Fleischkonsum selbst hat sich in den letzten 50 Jahren mehr als verdreifacht. So wird in Europa durchschnittlich 80kg Fleisch pro Kopf konsumiert. Für die Bauern heißt das: „Immer mehr, immer billiger.“ Das dadurch die Standards artgerechter Tierhaltung gefährdet sind liegt auf der Hand.
Ziel dieses Artikels ist es zu zeigen, was für einen elementaren Einfluss ein übermäßiger Konsum tierischer Produkte auf das Wohl der Erde hat. Wenn uns unsere Erde etwas bedeutet, müssen wir lernen manchmal auf Fleisch zu verzichten. Auch wenn das heißt, dass Hummus statt der „Bratlfetten“ auf dem Schwarzbrot landet.
Beyond meat – welche Vor- und Nachteile birgt der vegetarische und vegane Lifestyle?
Die große, stetig wachsende Auswahl an vegetarischen und veganen Lebensmitteln beeinflusst das Kaufverhalten in den Supermärkten. Es gibt nahezu jedes Fleischgericht auch in vegetarischer und vor allem veganer Form.
Die pflanzen- und gemüsehaltige Ernährung hat einige positive Aspekte, die sich auf die Gesundheit von Menschen auswirken können. Eine ausgewogene vegane Ernährung kann beispielsweise Menschen mit Herz- oder Diabeteserkrankungen helfen.
Oft wird vorausgesetzt, dass bei einer fleischlosen Ernährung gewisse Nährstoffe fehlen, die essenziell für die körperliche Gesundheit sind. Bei einem auftretenden Mangel reicht es oft aus, die Ernährung ausgewogener zu gestalten und beispielsweise des Öfteren auf Hülsenfrüchte zurückzugreifen, da diese viele wichtige Ballaststoffe oder Proteine enthalten. Ein erheblicher Nachteil sind die in veganen Fleischalternativen enthaltenen Allergene wie Soja, Gluten oder Nüsse. Menschen mit Unverträglichkeiten können hier in der Auswahl maßgeblich eingeschränkt werden.
Durch verschiedenste Studien wurde der geringere CO2-Ausstoß von pflanzlichen Produkten bewiesen. Essenziell ist es trotzdem, auf die Herstellung, die Verarbeitung und den Transport der Inhaltsstoffe zu achten.
Der Bio-Fleischkonsum stellt auf den ersten Blick eine gute Alternative zum klassischen Fleischkonsum dar. Dennoch hat auch hier der Ressourcenverbrauch von Land, Wasser und Futtermittel negative Auswirkungen auf das Klima.
Macht Landwirtschaft im 21. Jahrhundert überhaupt noch Sinn?
Das Bruttoinlandsprodukt, oder kurz BIP, zeigt an, wie viel in einem gewissen Zeitraum innerhalb eines Landes erwirtschaftet wurde. In Österreich betrug der Anteil der Landwirtschaft am BIP im Jahr 2014 ganze 1,36%. Zudem schafft sie unzählige Arbeitsplätze. 2014 war jeder 6. Österreicher in einem Beruf tätig, der in Verbindung zur Land- und Forstwirtschaft steht. Diese Arbeitsplätze sind Großteiles in ländlichen Gegenden lokalisiert und verhindern somit eine Massenabwanderung in die Städte.
Oft wird unter anderem das ausgestoßene Methan in der Rinderhaltung für den Klimawandel verantwortlich gemacht. Werden die Tiere allerdings mit Grünlandfutter ernährt, kann dieser Faktor vernachlässigt werden. Gerade in Österreich setzen die meisten Betriebe auf eine Fütterung mit Heu, Wiesen, etc. und verzichten auf den Zukauf von etwa Sojaprodukten. Die dazu verwendeten Grünlandflächen helfen unter anderem CO2 zu speichern.
Zudem ist zu erwähnen, dass der Treibhausgasausstoß in der Landwirtschaft von 1990 bis 2014 einen Rückgang um 16% verzeichnen konnte. 2,7 Mio. ha der österreichischen Fläche werden von Bauern und Forstbetrieben bewirtschaftet. 20% davon gehören sogar der Kategorie BIO an und kommen somit ohne den Einsatz von Pestiziden oder anderen giftigen Stoffen aus. Die Bewirtschaftung spielt eine große Rolle für den Erhalt der Umwelt, Tiere und Pflanzen. Ohne sie würde das Land überwuchern. Grünflächen schützen zusätzlich vor Sturzbächen und Überschwemmungen, da sie dazu fähig sind, Wasser aufzunehmen.
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- https://www.derstandard.at/story/2000145714572/fleisch-aus-massentierhaltung-bringt-mehr kontrolle-weniger-tierleid
- https://greenpeace.at/news/blog-ist-oesterreichisches-schweinefleisch-zu-schlecht-fuer deutsche-supermaerkte/
- https://shop.billa.at/produkte/ja-natuerlich-rinderfaschiertes-00527272
- https://www.lidl.at/p/bio-faschiertes-vom-rind/p10008452
- https://amainfo.at/artikel/das-ama-guetesiegel-bei-fleisch
- https://haltung.amainfo.at/siegel/ama-guetesiegel
- https://www.derstandard.at/story/2000122045054/fleisch-ist-halt-billig-wenn-bei-der tierhaltung-nur-die
- Gruber, M. (2013). Die Zukunft is(s)t vegetarisch: Der Wandel von einer fleischdominierten Esskultur zu einer vegetarischen Ernährungsweise. Diplomica Verlag.
- Der Albert, E. U. I. A., & Stiftung, S. Fleischalternativen. https://www.agrimet.de/Internet/global/themen.nsf/0/782dccb68201cb0dc1257c85002f1ee7/$ FILE/fleischalternativenstudie.pdf
- Gatternig, K., & Widhalm, K. (2013). Vegane Ernährung-pro &
- contra. Journal für Ernährungsmedizin, 15(4), 23-24.
- Leitzmann, C. (2018). Veganismus: Grundlagen, Vorteile, Risiken (Vol. 2885). CH Beck.
- Brunner, K. M., Geyer, S., Jelenko, M., Weiss, W., Astleithner, F., & Astleithner, F. (2007). Fleischkonsum als Kriterium für nachhaltige Ernährungspraktiken (pp. 149-171). Springer Vienna.