Der 2. August 2023 markiert den Tag, an dem die Ressourcen für das gesamte Jahr ausgeschöpft waren. Alles was wir danach verbrauchten, stand eigentlich nicht mehr zur Verfügung. Und auch die Prognosen für die kommenden Jahre sehen nicht gut aus. Die Müllberge steigen, Lebensräume werden für die Gewinnung von Rohstoffen zerstört und die Ressourcen werden knapper und knapper.
Deshalb endschloss sich die EU dazu, bis 2050 klimaneutral zu werden. Ein großer Faktor dabei dieses Ziel zu erreichen, ist der Traum einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Bei einer Kreislaufwirtschaft werden Produkte nach ihrer Verwendung nicht weggeworfen und verbrannt, sondern so lang wie möglich weiterverwertet, wieder aufgewertet oder recycelt. Die Materialien bleiben in einem geschlossenen Kreislauf und es werden keine zusätzlichen Ressourcen für Produktionen hinzugezogen.
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft würde zu einer Minimierung des Ressourcenverbrauchs führen, weniger Abfall verursachen, zu einer Bestandhaltung biologischer Diversität beisteuern, sowie die Zerstörung von Lebensräumen aufhalten. Damit eine Kreislaufwirtschaft effektiv gegen den Klimawandel wirkt, muss sich besonders auf Bereiche wie Kunststoff, Textilien oder Elektronik fokussiert werden.
Doch für die Umsetzung einer gelungenen Kreislaufwirtschaft, muss die EU große Hürden bewältigen, denn die aktuellen Zahlen sehen nicht unbedingt gut aus. Nur rund 40% des Alltagsplastiks wird in der EU recycelt. Und die Zahlen schwanken je nach den unterschiedlichen europäischen Ländern sehr stark.
Stand 2020 recycelte Serbien nur etwa 3% des Abfalls, während Italien rund 83% recycelte. Das liegt teilweise daran, dass der EU nötige Recycling Methoden für eine gelungene Kreislaufwirtschaft fehlen.
Viele Produkte müssten chemisch recycelt werden, dies verbraucht aktuell jedoch noch zu viel Energie. So ist es beispielsweise nicht möglich, Produkte wie Hartplastik oder verschiedene Textilien zu recyceln. Zudem leidet häufig die Qualität der recycelten Produkte, da nicht der gleiche Standard erreicht werden kann, verglichen zu dem Originalprodukt. Innerhalb der EU gibt es viele Grauzonen, ob und auf welche Weise tatsächlich Recycelt wird. In Deutschland werden viele Abfälle zum Recyceln in Länder wie Malaysia exportiert.
Dies hat zur Folge, dass man nicht explizit nachvollziehen kann, was wirklich mit den Abfällen passiert. Es fehlt an Transparenz. Trotz der aufgezeigten Missstände, die in Bezug auf eine gelungene Kreislaufwirtschaft bestehen, gibt es immer mehr positive Beispiele.
Länder wie Dänemark und die Schweiz sind mit ihren innovativen und politischen Entscheidungen für mehr Umweltschutz große Vorreiter innerhalb in der EU, wenn es um das Thema Kreislaufwirtschaft geht. Auch Innovationen wie Urban-mining, das heißt, das bedachte Abbauen von Gebäuden, um die Materialien weiter verwenden zu können, tragen zu dem Ziel, eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu erreichen, bei. Denn jeder Schritt in diese Richtung ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Geschrieben von Alina Kollmann.
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https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/priorities/klimawandel/20180305STO99003/reduktion-von-co2-emissionen-ziele-und-massnahmen-der-eu
https://www.investigate-europe.eu/de/posts/europes-circular-economy-is-leaking
https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/fact-sheet/details/news/kunststoffrecycling-in-deutschland-und-der-eu-probleme-und-loesungen/
https://klimaohnegrenzen.de/artikel/2022/10/19/earth-overshoot-day-2022-ressourcen-fuer-dieses-jahr-am-28-juli-aufgebraucht
https://de.euronews.com/green/2023/10/18/europa-welches-land-ist-recycling-meister
https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wissenschaft-und-forschung/warum-wird-plastik-nicht-staerker-recycelt-100.html
https://www.watson.ch/schweiz/international/445383304-11-beispiele-fuer-eine-erfolgreiche-kreislaufwirtschaft