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Das Ende der Gratis-Corona-Tests

Im Zuge der zahlreichen Lockerungen kündigte die Bundesregierung auch an, dass es ab April in Österreich auch keine flächendeckenden gratis Corona-Tests mehr geben wird. Die Regierung hat den Corona-Krisenstab GECKO mit der Ausarbeitung einer konkreten neuen Strategie beauftragt – wann diese Strategie vorgestellt wird, ist noch nicht bekannt.

Was bekannt ist ist, dass zukünftig stärker auf das gezielte Testen, also von Personen mit Symptomen oder staatlich angeordnet, gesetzt werden soll. „Ungerichtetes Testen“ soll hinterfragt werden und wird in der derzeitigen pandemischen Lage von der Regierung nicht mehr als sinnvoll angesehen.

 „Symptomfreie, geboosterte Menschen regelmäßig zu testen macht wenig Sinn und kostet viel Geld.“ – Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein.

Bis Ende März kann jedoch weiterhin wie bis jetzt flächendeckend gratis getestet werden.

Die Kosten seien das Problem

Der Umschwung in der Teststrategie wird damit begründet, dass das derzeitige Modell dem Staat zu viel kosten würde. Bundeskanzler Karl Nehammer sprach bei der Pressekonferenz rund um die Lockerungen von 2,6 Milliarden Euro, welche für Corona-Tests bis jetzt ausgegeben wurden, neben 340 Millionen Euro für die Impfstoffbeschaffung (nicht einbezogen sind hier die Kosten der Impfstraßen).

Wie viel werden die Tests kosten?

Die genauen Kosten der kommenden kostenpflichtigen Tests sind noch unklar. Die Kosten sind abhängig von dem jeweiligen Labor und der Anzahl der Tests, die durchgeführt werden.

„Alles Gurgelt“ wertet in Wien täglich über 340.000 PCR-Tests aus. Dabei belaufen sich die Kosten pro PCR-Testung zwischen sechs und sieben Euro. Es gibt aber auch PCRs , welche den Staat bis zu 50 Euro pro Test kosten, laut einem Artikel im Standard.

Der Paradigmenwechsel, wie ihn Gesundheitsminister Mückstein öfters bei der Pressekonferenz genannt hat, stößt online auf Kritik. Die verlorene Möglichkeit, sich nicht mehr jederzeit gratis testen lassen zu können würde unter anderem Personen benachteiligen, die besonders gefährdete Personen in ihrem Umfeld schützen wollen, aber nicht das Geld haben, um sich regelmäßig testen zu lassen.

Den sozialen Aspekt greift auch Michael Wagner, Mikrobiologe auf der Uni Wien, auf Twitter auf.

Personalabbau in den Laboren

Gleichzeitig fordern die Labore, die im Moment die Corona-Tests auswerten, dass eine Strategie für die kommenden Monate sowie für den Herbst so schnell wie möglich vorgestellt werden soll.

Man wird wahrscheinlich im Herbst wieder mehr Personal brauchen, da dann wieder mit einer Corona-Welle zu rechnen ist und möglicherweise die Teststrategie wieder ganz anders aussieht. Man wolle ungern die Verträge des Personals nun kündigen, nur um sie im Herbst oder Spätsommer wieder anstellen zu müssen.

Wenn die Stadt Wien die Zusammenarbeit mit dem Labor Lifebrain beenden würde, welche gerade die PCR-Tests in Wien auswertet, wird erwartet, dass von den derzeit 1.600 beschäftigten Personen nur „maximal“ 200 bleiben würden.

Die flächendeckenden gratis Corona-Tests stehen in Österreich vor dem Aus
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